DIE ZUCHT – 2020

Dass ZUCHT UND ORDNUNG zum Motto des Jahres 2020 werden könnte hätte sich wohl niemand träumen lassen, als im Januar die erste Recording-Session über die Bühne ging. Dieser Titel, bereits im Orwell-Jahr 1984 uraufgeführt und vom Publikum gefeiert, musste unbedingt ins Hier und Jetzt transformiert werden. Das galt natürlich auch für die anderen musikalischen Rohdiamanten. Darüber war sich die Band schon Herbst 2019 einig, kurz nach ihrem ursprünglich als einmalig geplanten Konzert im Leipziger UT- Connewitz.

So beginnt DIE ZUCHT, 36 Jahre nach Bandgründung, ihre zeitlosen Songs zum ersten Mal in einem amtlichen Tonstudio aufzunehmen – trotz Corona-Lockdown.

Das Ergebnis – das Album HEIMATLIED

HEIMATLIED ist ein dringliches Statement in unsicheren Zeiten. Elf Tracks, neu eingespielt, neu arrangiert, treibende Beats mit druckvollem Sound, gemeißelt in Vinyl. Schroffer Post-Punk, sphärisch verspielte Tracks.

Ein reifes Album, keine Wohlfühlplatte. DIE ZUCHT hat ihre kreative Schaffenswut, beginnend in den frühen 80iger Jahren, selbstbewusst in die Gegenwart übersetzt.

Eine Geschichtsstunde

Deutsche Texte, gepaart mit frühen musikalischen Vorlieben für britische Bands wie Joy Division, The Stranglers oder The Cure (um nur einige zu nennen) belegten von Anfang an die künstlerische Eigenständigkeit der Leipziger Band, deren authentischer Klang durch Sänger Makarios ́ unverwechselbare Stimme geprägt wird.

Gegründet 1984 geriet DIE ZUCHT nur knapp ein Jahr später unter kulturpolitischen Druck. Um nicht mehr als illegal zu gelten beantragte die Band eine staatliche „Spielerlaubnis“. Die war in der DDR gesetzlich verpflichtend. Die politisch indoktrinierte Jury, die über die sogenannte „Einstufung“ entschied, erteilte der Band allerdings eine strikte Ansage:

Mit diesem Bandnamen habt ihr in der DDR keine Chance. Damit ist nur euer Verbot sicher.

DIE ZUCHT nannte sich ab Herbst 1985 DIE ART.

CH / JAF

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